Notiz an mich selbst

Meine ersten Songs sind eine Notiz an mich selbst, in der ich mich selbst zum ersten Mal erkenne und sehe. Ich habe mir all die Ebenen meiner Erfahrungen angeschaut, sie in einzelnen Schichten abgeschält und dann festgestellt, dass ich nicht wirklich glücklich war. Ich habe angeeignete Verhaltensweisen oder sozialen Normen nur dazu benutzt, um akzeptiert zu werden. Auf der Suche nach Aktzeptanz, die aus der Angst vor dem Alleinsein resultierte, habe ich mich ironischerweise der Selbstzerstörung zugewandt, nur um eine Leere zu füllen. Täglicher Rausch und Drogenkonsum führten dazu, dass ich viele Freunde, Arbeitsplätze und Freundschaften verlor. Ich wurde verbittert und wütend, hatte Selbstmordgedanken und unzählige Kontakte mit der Polizei. Dann kam die Corona-Pandemie, was in Wirklichkeit für mich ein Segen war! Obwohl ich alles verloren hatte, zwang mich diese Ausnahmesituation dazu, mich zum ersten Mal mit mir selbst auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Ich begann mir selbst zuzuhören und alles was ich hörte aufzuschreiben. So hatte ich Möglichkeit mich aus einer Außenperspektive zu betrachten. Ich empfand das als heilsam, aber auch beängstigend zugleich. Im Laufe dieser tiefen Analyse meinerselbst wurde mir klar, dass mein Leben nicht mir gehörte. Mir wurde klar, dass nichts von dem was ich getan habe, der Job, der Freund oder sogar meine Entscheidung, nach Europa zu ziehen, wegen etwas Echtem oder Ehrlichem getroffen wurde. Sondern nur um zu beweisen, das ich erfolgreich bin! Als ich mir darüber im Klaren war, verstand ich, dass ich mir nie eine Chance gegeben habe, verletzlich zu sein oder sogar bei etwas zu versagen. Ich habe mir nie die Chance gegeben, mich von Kindheitstraumata zu heilen. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mich um alle anderen zu kümmern. Ich habe mir selbst nie die Chance gegeben, voll und ganz zu lieben oder mich zu öffnen, weil ich Mauern an Stellen errichtet hatte, die aufgrund meiner eigenen Bewältigungsmechanismen verborgen waren. Ich hatte kein Selbstwertgefühl. Ich habe mich selbst gehasst und das hat mich nicht wachsen lassen. 

Diese Musik ist das erste Kunstwerk, von dem ich sagen kann, dass es aus meinem Herzen kommt. Es ist ein Kai, der seine Wahrheit ausspricht und den Heilungsprozess einleitet. Es ist okay, nicht perfekt zu sein, aber es ist nicht okay, Dinge zu sagen oder zu tun, die auf der Meinung anderer basieren. Meine Absicht mit den kommenden Songs ist es, meinen Weg zurück zu einem Liebesbewusstsein zu finden und wenn ihr euch mir in diesem Prozess anschließen wollt, dann ist das großartig. Aber denkt daran, dass wir alle an denselben Ort gehen werden. Auch wenn einige vielleicht länger brauchen als andere, um dorthin zu gelangen, mindert das nicht ihren Wert! Deine Reise ist einzigartig für dich und hat genauso viel Wert wie jedes Andere im Universum, sei es ein Sandkorn oder eine Sternschnuppe. Ich möchte dazu beitragen, eine Gesellschaft zu schaffen, die in die dunklen Ecken schaut und die Spinnweben entfernt. Eine Gesellschaft, die Dinge im tiefen Bewusstsein erforscht, die uns vielleicht verborgen geblieben sind. Die Liebe wird immer siegen, aber zuerst müssen wir uns selbst lieben, bevor wir jemand anderen lieben können! 

Meine Debut-Single "How Much" handelt von genau diesem Punkt in meinem Leben, an dem ich eine einfache Wahrheit erkannte! Mein Leben gehörte nicht mir und trotz all des Erfolgs, den ich angesammelt hatte, war es wegen einiger sozialer Probleme, die ich als Kind erfahren hatte, nicht angenehm. Es ist, als ob man an den Punkt kommt und anfängt sich Fragen zu stellen wie: Wie viel kann ich ertragen? Wie lange soll ich mir das zumuten? Das war der erste Schritt, ein Schritt zur Selbsterkenntnis und Akzeptanz!